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AHCC

AHCC

AHCC (Active Hexose Correlated Compound) ist ein Extrakt aus dem kultivierten Myzel des Shiitakepilzes. AHCC gehört wahrscheinlich zu den natürlichen Immunmodulatoren (Biological Response Modifiers: BRMs). Dies sind natürliche endogene (körpereigene) oder exogene (von außen zugeführte) Stoffe mit immunmodulierenden Eigenschaften, die die allgemeine Widerstandskraft erhöhen (im Winter, bei krankheits- oder altersbedingter Immunschwäche), dem Immunsystem bei Infektionen oder Krebs zielgerichtete Unterstützung leisten, chronische Erkrankungen zur Ruhe bringen und Autoimmunprozesse hemmen. AHCC hält das Immunsystem im Gleichgewicht, ohne es zu stark zu stimulieren. Bislang wurde der Myzelextrakt vor allem bei Krebs und in der Krebstherapie, bei chronischer Hepatitis, verminderter Widerstandskraft und Infektionen untersucht. In wissenschaftlichen Studien wurde gezeigt, dass AHCC sowohl die angeborene Immunantwort als auch die erworbene Immunantwort verstärkt und darüber hinaus auch antioxidative Wirkungen hat. 

AHCC bewirkt unter anderem eine erhöhte Aktivität von NK-Zellen (natürlichen Killerzellen), Makrophagen und dendritischen Zellen. NK-Zellen und Makrophagen sind Bestandteil der angeborenen Immunantwort, während dendritische Zellen bei der Initiierung und Modulierung erworbener Immunreaktionen gegen Pathogene, infizierte Zellen und Krebszellen eine zentrale Rolle spielen. Inzwischen wurden sicherlich 30 Humanstudien und 40 Tier- und In-vitro-Studien zu AHCC publiziert. Sie wurden unter anderem in Japan, Korea, China, Thailand und in den Vereinigten Staaten durchgeführt. Bei Krebs kann AHCC die Lebensqualität und Prognose erheblich verbessern und Nebenwirkungen der Chemo- und Strahlentherapie verringern. AHCC, das von Dr. Toshihiko Okamoto an der Universität Tokio entwickelt wurde, ist in der japanischen komplementären und integrativen Medizin eines der gefragtesten Nahrungsergänzungsmittel für Menschen mit Krebs. Inzwischen findet AHCC schon über 25 Jahre in über 25 Ländern als Nahrungsergänzungsmittel Verwendung. In Europa ist AHCC noch relativ unbekannt.

Qualitätsaspekte

AHCC ist ein standardisierter Extrakt, bestehend aus einem Komplex aus mehreren Nährstoffen in einer einzigartigen Zusammensetzung. Obwohl AHCC aus dem Shiitakepilz gewonnen wird, unterscheidet sich die Zusammensetzung signifikant von den Inhaltsstoffen des Fruchtkörpers. AHCC besteht zu etwa 74% aus Oligo- und Polysacchariden mit einem erheblichen Anteil Alpha-1,4-Glucan (ca. 20% der AHCC-Trockenmasse). Darüber hinaus enthält AHCC unter anderem Sterine, Adenosin, Aminosäuren, Lipide, Vitamine, Mineralstoffe und eine kleine Menge Beta-Glucane. Es gibt deutliche Anzeichen dafür, dass AHCC stärkere gesundheitsfördernde Wirkungen hat als die eigentlichen Shiitakepilze.

Indikationen

  • Krebs und Krebstherapie
  • Verminderte Widerstandskraft (Wintersaison, Alterung, krankheitsbedingt)
  • Infektionen (darunter HPV-Infektion)
  • Steigerung der Wirksamkeit von (Grippe-) Impfungen, insbesondere bei Personen über 60 Jahre
  • Leberbelastung/-dysfunktion, chronische Hepatitis
  • Entzündliche Darmerkrankungen (Wirksamkeit von AHCC bislang in Untersuchungen an Tieren nachgewiesen)

Kontraindikationen

  • Überempfindlichkeit gegenüber Shiitake und verwandten Heil- und Speisepilzen (Basidiomyceten, Ständerpilze) wie z. B. Reishi, Austernpilz und Schmetterlings-Tramete.
  • Wegen fehlender Sicherheitsangaben wird von einer AHCC-Einnahme während der Schwangerschaft und Stillzeit abgeraten.

Anwendungshinweise

  • Allgemeine Unterstützung des Immunsystems (Alterung, Impfung, Entzündungen, Infektionen, verminderte Wiederstandskraft): 1-3 g/Tag
  • Krebs und Krebstherapie: 3-6 g/Tag
  • Leberbelastung, Lebererkrankungen: 1-6 g/Tag
  • HPV-Infektion: 3 g/Tag (über 3-6 Monate)
  • AHCC wird vorzugsweise über den Tag verteilt (zu einer Mahlzeit) mit reichlich Wasser eingenommen.

Wechselwirkungen

  • Präklinische Untersuchungen legen nahe, dass AHCC die Wirkung des Aromatasehemmers Letrozol bei einem genetischen Polymorphismus von COMT (Catechol-O-Methyltransferase), einem Phase-II-Leberenzym, das am Abbau von Östrogen beteiligt ist, verringern kann. Inwieweit diese Wechselwirkung klinisch relevant ist, ist noch unklar. Vorsichtshalber ist Frauen, die Letrozol einnehmen, von der AHCC-Anwendung abzuraten (siehe Literaturverweis 11).
  • AHCC tritt nicht in Wechselwirkung mit den wichtigsten CYP450-Leberenzymen (Phase-I-Entgiftung), induziert möglicherweise aber CYP450 2D6. AHCC kann (theoretisch) den Abbau von Arzneimitteln (so von Doxorubicin, Ondansetron, SSRIs, Tamoxifen, Haloperidol, Tramadol), die von CYP450 2D6 abgebaut werden, beschleunigen. Dadurch kann die Wirkung des Arzneimittels durch Inaktivierung gesenkt oder – bei einer Prodrug, die erst in der Leber aktiviert werden muss – gesteigert werden. AHCC erhöht den Spiegel des aktiven Metaboliten der Prodrug Doxorubicin (Synergie), aber dadurch erhöht es auch das von Doxorubicin ausgehende Schädigungsrisiko. Außerdem kann AHCC (theoretisch) mit Arzneimitteln in Wechselwirkung treten, die durch die Phase-II-Detoxifikationsrouten UGT1A3 (hier u. a. Amitriptylin, Clozapin, Diclofenac, Östrogen), UGT1A6 (hier u. a. Paracetamol, Morphin, Raloxifen, Valproat) oder QOR (hier u. a. Paracetamol, Phenobarbital) abgebaut werden (siehe Literaturverweis 11). Um festzustellen, ob diese möglichen Wechselwirkungen klinisch relevant sind, sind ergänzende Forschungsarbeiten erforderlich. Bislang wurde in klinischen Studien noch nicht über signifikante Wechselwirkungen berichtet.
  • Es ist möglich, dass AHCC die Wirkung von Immunsuppressiva wie z. B. von Corticosteroiden, Cyclosporin und Tacrolimus verringert.
  • AHCC hat Funktionen eines Präbiotikums und verstärkt die Wirksamkeit bestimmter Probiotika. AHCC und ein Probiotikum mit Bifidobacterium longum BB536 zeigten bei einer experimentellen Colitis (Tiermodell für entzündliche Darmerkrankungen) eine synergetische, entzündungs-hemmende Aktivität.
  • In einem Tiermodell für vaginale Candidose zeigten AHCC und ein Probiotikum mit Lactobacillus rhamnosus GR-1 und Lactobacillus reuteri RC-14 eine synergetische Aktivität gegenüber der Pilzinfektion. Aus Untersuchungen an Tieren gibt es auch Hinweise darauf, dass AHCC und GR-1/RC-14 eine synergetische Aktivität gegenüber einer vom Bakterium E. coli verursachten Blasenentzündung haben (tierexperimentelle Studie).
  • AHCC schützt möglicherweise vor unerwünschtem Haarausfall (Alopezie), der durch das Zytostatikum Cytarabin verursacht wird (Untersuchung an Tieren).
  • AHCC verhindert möglicherweise die Leberschädigung durch Mercaptopurin und Methotrexat (Untersuchung an Tieren).
  • AHCC verstärkt die Wirksamkeit (einer geringen Dosis) von 5-Fluoruracil (Untersuchung an Tieren).
  • AHCC erhöht die Wirksamkeit des Zytostatikums Cisplatin und schützt Knochenmark und Nieren vor den unerwünschten toxischen Wirkungen von Cisplatin (Untersuchung an Tieren).
  • AHCC kann die Wirkung von Gemcitabin bei Bauchspeichelsdrüsenkrebs verstärken (Synergie) und die Resistenz von (Pankreas-) Krebszellen gegenüber Gemcitabin hemmen (In-vitro-Studien).

Sicherheit

AHCC ist ein sehr sicheres Nahrungsergänzungsmittel mit einer guten Verträglichkeit und ohne signifikante Nebenwirkungen. Einige Personen haben AHCC 9 bis 12 Jahre lang ohne Probleme eingenommen. Menschen mit einer Autoimmunkrankheit wird dennoch empfohlen, mit der AHCC-Supplementierung vorsichtig zu sein, da die Wirkung von AHCC bei Autoimmunkrankheiten nur in begrenztem Maße untersucht worden ist.

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